Weniger Müll bei der Kommunikation – 3 Wege aus der Schulddiskussion

“EY, MASKE AUF!“ Pfeifend radeln sie gegen die Einbahnstraße. Im Fahrradkorb klirren die alten Marmeladen-Gläser mit Farbe und alten Giftstoffen aneinander.

„EY, nicht verstanden? Sie müssen sich hinter der Autoschlange einreihen. UND MASKE AUF!“

„Ja, ja machen wir gleich!“, zwitschert es von den beiden 80-jährigen Radlern entgegen. Sie steigen ab und versuchen als Fußgänger die Schlange abzukürzen.

„EY, hintenanstellen und MASKE auf. Das haben wir Ihnen doch schon gesagt,“

brüllt der Service-Mitarbeiter bei der Annahme durch seine Maske.

„Ja, machen wir gleich!“

Geduldig schauen die anderen Besucher des Müllhofs aus ihren Autos und warten gespannt, ob die Tour-de-Müll-Fahrer sich korrekt einreihen.

Plötzlich wackelt der eine beim Schieben Richtung Schlangenende, stürzt und Plums – mit dem Fahrrad hingeknallt und mit ihm der ganze „Sonder-Müll“.

Was für eine Umwelt-Sauerei!!!!

Du kannst dir bestimmt vorstellen was es für eine Schreierei im Anschluss um die Schuldfrage gab. Trotz Maske für alle hörbar,-)

Und wer ist denn jetzt schuld?

Die Schuldfrage begegnet uns öfter in der Kommunikation und sorgt für Stress. Schrille, aufgeregte, laute und schreiende Stimmen.

Emotionaler Crash!

Im Anschluss folgt meistens Erschöpfung und wahrscheinlich Heiserkeit.

Aber ganz ehrlich, dient die Schuldfrage dem aktuellen Lösungsansatz?

NEIN!

Der giftige zerbrochene Farbinhalt läuft aus, während der Radfahrer mit dem Müllhofmitarbeiter diskutiert, wer denn jetzt Schuld hat.

Natürlich fühlt man sich mit der Erkenntnis, dass der andere schuld ist, besser.

ABER- Schulddiskussionen sind rückwärtsgewandt !!!!

und tragen nichts zur Lösung des aktuellen Problems bei.

Hier möchte ich dir drei gute Tipps geben, um die  „Schulddiskussion“ abzubiegen und deine Stimme zu schonen.

1. Versuch auf der Sachebene zu bleiben.

Hol dein Gegenüber empathisch, sachlich ab. Egal wie groß der Schaden ist, es dient niemanden und dem Problem ebensowenig, wenn du emotional wütend, gar verletzend bist. Trainiere so oft wie möglich in hitzigen Gesprächen deine Stimme ruhig zu halten, nicht emotional einzusteigen. Betrachte wenn möglich dein Problem aus der Vogelperspektive, dann wird die Lösungssuche einfacher.

2. Bleib bei dir.

Oft möchte man mit einer Schuldzuweisung dem anderen klar machen, dass er sich ändern soll. „Sieh’s doch ein und bessere dich!“
Der einzige Mensch, den du ändern kannst, bist du selbst. Und wenn du dich änderst, dann ändert sich auch automatisch deine Umgebung.

Andere Frequenz, andere Resonanz.

3. Finde die Lösung für das aktuelle Problem.

Im Fall der Sondermüllabgabe, wäre eine schnelle Handlung zur Giftmüllbeseitigung gefragt. Manchmal sind unkonventionelle, freche, unmaskierte Oldies auf dem Fahrrad auch zum Schmunzeln. Da lohnt sich auch mal jemanden vorzulassen. Schließlich werden wir alle mal alt und brechen Regeln.

In diesem Sinne schone deine Stimme. Trainiere deine Haltung in emotionalen Stürmen und versuche lange Schulddiskussionen zu vermeiden.

Wenn du Unterstützung brauchst, dann melde dich gerne zu meinem Stimmcoaching an.

Sei deine Stimme!

ANNA

Beitrag im Netzwerk teilen